Dieser Artikel wurde am 17.09.2018 14:12:49 verfasst.
Mining wird oftmals als das Generieren von
Coins oder
Tokens der jeweiligen
Kryptowährung verstanden. Diese Definition ist allerdings größtenteils falsch. Das Minen dient zusätzlich zur Überprüfung und Bestätigung von Transaktionen. So fungieren sogenannte „Miner“ quasi als Rechnungsprüfer.
Wenn also eine Transaktion von Person A zu Person B beantragt wird, sind zwei Vorgänge notwendig. Erstmal muss die Information der Transaktion zu einem Block komprimiert werden, wofür eine große Menge an Rechenleistung benötigt wird. Im zweiten Schritt muss über die Richtigkeit der Transaktion abgestimmt werden, um Betrug zu vermeiden. Bei der Erstellung eines Blocks mit Transaktionen wird dieser mit einer sogenannten Hashfunktion versehen. Diese beinhaltet ein kryptographisches Rätsel, welches die Miner lösen müssen. Hierbei gilt es eine kleine, genaue Zielmenge zu ermitteln. Da die Computer die Zielmenge der Hash-Funktion nur erraten können, werden Millionen von Versuchen benötigt, wofür sehr viel Rechenleistung gefordert ist. Jener Miner, der dieses Rätsel als erster löst, bekommt die entsprechende Vergütung. In einem Block sind meistens mehrere hundert Transaktionen gespeichert, sodass mehrere Miner an der Erstellung eines Blocks beteiligt sind.
Für eine darauffolgende, erfolgreiche Abstimmung muss die Bestätigung des Blocks von mindestens 51% der Miner verifiziert werden. Je mehr Rechenleistung ein Miner für einen gesamten Block hergibt, umso mehr Stimmrecht erhält dieser. Dies birgt allerdings die Gefahr, dass eine einzige Person die Mehrheit erlangt und dadurch Transaktionen fälschen kann. Um dies zu vermeiden wird über die Hash-Funktion sehr viel Rechenleistung pro Block benötigt, sodass es praktisch unmöglich ist jene 51% zu erlangen. Des Weiteren wird aufgrund der großen Anzahl der Miner das System noch sicherer gemacht.
Miner sind somit für das gesamte Kryptonetzwerk essenziell, da ohne sie weder Blocks erzeugt, noch Transaktionen getätigt werden könnten. Um besonders viele Miner zu locken, bekommen sie für das Ausführen der bereits genannten Vorgänge eine kleine Belohnung. Diese beinhaltet neue, also noch nicht dagewesene Coins oder Tokens. Somit kommen immer mehr Einheiten der jeweiligen Kryptowährung in Umlauf. Um diese Belohnung zu erhalten, prüft ein Algorithmus ob der jeweilige Miner tatsächlich an der Blockerstellung beteiligt war, um anschließend angemessen entlohnt zu werden. Dafür wird ein sogenannter Konsens-Algorithmus verwendet.
Es gibt beim Minen jedoch ein kleines Problem, welches bei den meisten Kryptowährungen allerdings erst in ferner Zukunft auftreten wird. Jede Kryptowährung hat eine endliche Anzahl an Tokens oder Coins. Je mehr Coins im Umlauf sind, desto geringer fällt die Vergütung pro Transaktion aus. Somit gibt es bei der maximalen Anzahl keine Entlohnung für die Erstellung der Blöcke mehr. Allerdings steigt bei einem höheren Handelsvolumen auch die Transaktionsgebühr, bzw. die Entlohnung, welche den Minern zugesprochen wird. So können Kryptowährungen in Zukunft weiter am Leben erhalten werden.
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